Brautwerbung bei den Nande

Wenn bei den Wanande zwei junge Leute heiraten wollen, gibt die Familie des Jungen der Familie des Mädchens ein Brautgeschenk.

Als Brautgeschenk gibt man Geld oder Ziegen oder Schafe. Es variiert je nach den moralischen, intellektuellen, sozialen und physischen Eigenschaften der Verlobten.

Das Brautgeschenk ist kein Kaufpreis für das Mädchen. Es ist Probe und Garantie für die Verbindung der zwei Familien.

Die Übergabe des Brautgeschenk

Ein Junge und ein Mädchen in Butembo haben sich verliebt. Sie wollen heiraten. Beide Familien sind einverstanden mit dieser Freundschaft. Also kommt der Tag der Übergabe des Brautgeschenks. Die zwei Familien sitzen um den Tisch, um den Preis des Brautgeschenks zu diskutieren. In jeder Familie gibt es einen Vermittler.

  1. Vermittler der Familie des Mädchens: Ihr kommt in großer Zahl zu uns, um euch vorzustellen. Aus welchem Grund? Das ist nicht eure Gewohnheit.
  2. Vermittler der Familie des Jungen: Unser Sohn hat uns erzählt, dass er eine eurer Töchter liebt.

A.: Wir haben hier mehrere Töchter. Welche ist es?

B: Unser Sohn kennt sie.

A Wir können Ihnen alle Töchter zeigen, die hier sind? Und Ihr Sohn wird uns zeigen, welche er liebt und welche er erwählt hat.

(Also lässt man die Mädchen vor dem Jungen erscheinen.)

A: Du wirst auf die zeigen, die du erwählt hast. (Alle Mädchen gehen vorbei, aber seine Verlobte ist nicht dabei).

B Der Junge: Sie heißt Mavé.

A: Die ist verreist, ganz weit weg. Wenn du sie möchtest, musst du die Reisekosten bezahlen.

 (Man erschwert es dem Jungen, um zu sehen, ob er seine Verlobte liebt. Am Ende akzeptiert man und ruft das Mädchen. Diese erscheint schön gekleidet in Begleitung anderer Mädchen mit einem Blumenstrauß in der Hand, den sie dem Verlobten überreicht. Alle klatschen Beifall. Nach einer kurzen Ansprache schickt man die Liebenden hinaus. Den Preis der Brautgabe bespricht man in Abwesenheit der Verlobten.

A: Familie des Mädchens:  Wir haben euch schon lange erwartet. Euretwegen sind wir nicht aufs Feld gegangen. Ihr habt gesehen, dass unsere Tochter charmant ist.

B: Familie des Jungen: Wir sind gekommen mit 80 $ in Ziegen, mehr haben wir nicht. Unsere Familie führt ein bescheidenes Leben.

A: 80$? Das ist zu wenig. Wir beharren auf 100 $. Wir haben viel in ihre Ausbildung investiert. Überlegt es euch noch einmal! Wir lassen euch für fünf Minuten allein. Dann gebt uns eure Antwort!

(Eine Diskussion kommt auf in der Familie des Jungen. Nach kurzer Debatte beschließen sie, 90$ zu bieten. Nach 5 Minuten kommen die Verwandten des Mädchens wieder, und man teilt ihnen das Angebot mit:)

B: Wir bieten euch 90$. Mehr haben wir nicht.

A: Wir akzeptieren, denn wir sind nicht hier, um unser Mädchen zu verkaufen, sondern um Freundschaft zwischen unseren zwei Familien zu schließen.

B. Die Familie des Jungen gibt 2 Stoffe für Kleider für das Mädchen und seine Mutter.

Es gibt ein gemeinsames Festmahl. bei der Familie des Mädchens. Nach dem Essen gehen die Familienmitglieder des Jungen nach Hause, aber man gibt ihnen die Reste des Essens und eine halbe, ungebratene Ziege mit. Drei bis fünf Mädchen begleiten sie. Und als die Mädchen bei dem Jungen ankommen, gibt man ihnen auch Speisen mit, das sie zu dem jungen Mädchen bringen, dies als Zeichen der Freundschaft.