Portrait Edzard und Gisela Rohland

Dr.Dr.h.c. Edzard Rohland (1929 – 2014) wuchs während der Nazi-Zeit in Westdeutschland auf. Seine Antwort auf die Verbrechen und das Leid dieser Zeit war ein überzeugter Pazifismus.

In Heidelberg studierte er Theologie. Dort lernte er Gisela kennen und lieben. Sie heirateten am 10.6.1956. Sie lebten zunächst in Ehringshausen und in Bonn, wo er Studentenpfarrer war.

In Wuppertal (1964 – 1981) war er – neben seiner Arbeit als Gemeindepfarrer – Dozent für Altes Testament an der Kirchlichen Hochschule, später Superintendent des Kirchenkreises Wuppertal-Elberfeld. 1981 ging er als Pfarrer an der Kreuzkirche in Bonn, bevor er 1992 in den Ruhestand ging, um in Katwa im Kongo arbeiten zu können.

Er setzte sich für Verständigung ein, in der Ökumene, bei der jüdisch-christlichen Zusammenarbeit, bei Partnerschaften in die DDR, mit Amerika und Tansania. Mit Gisela zusammen nahm als einer der wenigen Weißen an Demonstrationen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung teil. Das Gemeindehaus seiner Gemeinde trug den Namen „Martin-Luther-King-Haus“.

 

Gisela Rohland (1932 – 2018) wuchs in Berlin und Hinterpommern auf. Ihre Familie konnte kurz vor dem Flüchtlingstreck in den Westen fliehen. Sie studierte Englisch und Französisch zur Übersetzerin. Als Pfarrfrau an Edzards Seite kümmerte sie sich – neben fünf Kindern – insbesondere um die Frauenarbeit.

 Als Vorsitzende der „Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland e. v.“ engagierte sie sich im Anti-Apartheids-Boykott „Kauft keine Früchte der Apartheid – presst keine Südafrikaner aus“.

Zum 50. Jahrestag der Bombe auf Hiroshima koordinierte sie die deutsche Beteiligung am Friedensprojekt „The Ribbon – das große Band“. Weltweit wurden Tücher mit Friedensmotiven bestickt oder bemalt. Am Ende konnte damit nicht nur – wie geplant – das Pentagon, sondern das gesamte Regierungsviertel in Washington umschlungen werden.

Aufgrund ihres Engagements für Frauen wurde sie 1987 zur Frauenkonferenz nach Uganda eingeladen. Bei dieser Reise wurde die Begeisterung der beiden für Afrika und insbesondere Katwa geweckt.

Die Zeit in Katwa und ihre Arbeit mit den Frauen war für Gisela besonders beglückend.