Der Kivu

Der Kivu ist die östlichste Provinz des Kongo. Er liegt am Rande des afrikanischen Grabenbruches unter dem Äquator. Es ist eine bergige Landschaft mit extremen Höhenunterschieden. So schaut man in Vayana aus 2400 m Höhe hinab in „Le Graben“, die Ebene im Rift Valley auf 900m Höhe. Beides gehört zum selben Kirchenkreis. Im „Graben“ herrscht unerträgliche Hitze, während das Klima auf der Höhe unserem Sommerwetter ähnelt.

Fast überall sieht man Hütten und Felder. An den Hängen und in den Talsohlen sind Bewässerungsgräben angelegt. Es ist ein wohl bestelltes, Frucht bringendes Land mit drei Ernten pro Jahr. Dabei wird ein Fruchtwechsel von Weizen, Bohnen und Mais eingehalten.  Der Kongo könnte, bedenkt man auch die vielen Bodenschätze, ein unglaublich reiches Land sein, wären da nicht die katastrophalen politischen Verhältnisse.

Bekannt ist der Kivu eher als eines der Krisengebiete Afrikas. Die kongolesische Hauptstadt Kinshasa ist weit, die politisch Verantwortlichen nicht interessiert an einer Entwicklung der weit entfernten Provinz oder überhaupt an einer guten Regierung des Landes.

Dafür interessieren sich die benachbarten Staaten und diverse Warlords sehr für die Bodenschätze der Gegend. Insbesondere das Coltan für unsere Händys ist heiß umkämpft. Immer wieder kommt es zu Überfällen und Massakern.

2018 hat es endlich eine demokratische Wahl gegeben. Es ist  zu hoffen, dass sich unter Félix Tschisekedi die Verhältnisse bessern werden. Bisher ist wenig davon zu spüren.

Den Alltag im Kongo beschreibt Julienne Kaswera in ihren