Geleitwort des Präsidenten der CBCA Révr. Dr. Samuel Ngayihembako

Die Kivu-Stiftung feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Gefühle tiefer Dankbarkeit auszudrücken für den großen Beistand, den wir durch dieses Werk der Wohltätigkeit erfahren haben und weiterhin erfahren.

Wie können die Empfänger einer solchen Initiative begegnen, um sie in Zukunft nachhaltig zu gestalten?

Bevor ich kurz auf diese Frage eingehe, möchte ich gerne schildern, woran ich mich von der Gründung der genannten Stiftung erinnere.

Als habe Gott sie gesandt, der vorhersieht, was in der Zukunft sein wird, und im Voraus sein Eingreifen vorbereitet, kamen die Rohlands (Edzard und Gisela) in den Kivu, in das Dorf Katwa, wo sich eine alte Missionsstation befand, die eine der größten Kirchengemeinden der Baptistischen Kirche im Kivu (Communauté Baptiste au Kivu, CBK) wurde, der jetzigen Baptistische Kirche in Zentralafrika (Communauté Baptiste au Centre d’Afrique, CBCA).

Es war zu Beginn der 90erJahre, in der Zeit, als die Unruhen in der Region der Großen Afrikanischen Seen den Süd- und Nord-Kivu in mehreren auf einander folgenden Wellen überrollten, diese geschundenen Provinzen im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

Der deutsche Pfarrer Edzard Rohland wurde eingeladen, in das große Dorf Katwa zu kommen, und er kam, um in aller Bescheidenheit seine theologische Lehre umzusetzen. Er unterrichtete an dem „Institut Biblique de Katwa“ (IBK) genannten Bibelinstitut, diesem Schmelztiegel, in dem die CBK, jetzt CBCA, ihre Pastoren und Evangelisten formt. Sehr bald erkannten unsere deutschen Missionare, Edzard Rohland und seine Frau Gisela, dass ihre Mission über die Unterrichtsräume der Bibelkunde hinausgehen  und eine ganzheitliche Dimension annehmen müsse, um die Not ein wenig zu lindern, die sich in den Familien ihrer Studenten abzeichnete, in Zusammenhang damit, dass sich die Regierung des Landes nicht mehr um das Wohlergehen seiner Bevölkerung kümmerte.

Während Edzard Rohland im Kopf jedes Studenten die buchstabengetreue Auffassung der Bibel, insbesondere des Alten Testaments, durch eine historisch-kritische Interpretation ersetzte, initiierte nämlich seine Frau, im Dorf „Mama Gisela“ genannt, Aktivitäten der Hilfe zur Selbsthilfe zum  Wohle der Frauen der Studenten des Bibelinstituts. Um ihren Aktivitäten Dauer zu geben, gründete Mama Gisela ein Stiftung für „kleine Projekte“, die jetzige „Fondation Maman Gisela Rohland“. Daraus entstand im Dezember 1993 die Kivu-Stiftung. Dieser Text erklärt den Kontext, in dem die Idee entstanden und in die Tat umgesetzt worden ist.

Ich beschränke mich in diesen Zeilen darauf, im Namen der CBCA unsere dankbaren Gefühle den Menschen gegenüber auszudrücken, die sich mit den Rohlands zusammengetan haben, um diese Stiftung zu gründen, die nach wie vor unserer Bevölkerung im Osten der DR Kongo zu Hilfe eilt. Der Pfarrer Rohland und seine Frau sind uns vorangegangen in die göttliche Ewigkeit. Ich denke an den Vers aus der Apokalypse des Johannes, der sagt: „Selig sind, die in dem Herrn ausruhen von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach“ (Offenbarung 14,13). Das Werk der Stiftung, die das Ehepaar Rohland initiiert hat, schreitet voran im bergigen Kivu, wo die Bevölkerung fortwährend die Qualen von Krieg und bewaffneten Konflikten erlitten hat. Diese Stiftung stützt unser Werk der Evangelisation, die ganzheitlich und umfassend sein muss, um sich des Namens Christi würdig zu erweisen. Dank der genannten Stiftung haben wir konkrete Zeichen gesetzt, die das Evangelium Jesu Christi verkünden im Angesicht der vielen und schrecklichen Nöte der Frauen und Kinder, der Jugendlichen und vieler anderer, die sich erheben vor unserer christlichen Verkündigung und unserem christlichen Zeugnis.

Die Frage, die ich zu Beginn aufgeworfen habe, ist, inwieweit unsere Kirchenkreise der CBCA sich die Gedanken und das Programm dieser Stiftung zu Eigen gemacht haben, um ihr Fortbestand zu geben. Wir müssen vermeiden, dass eine passive und demotivierte Erwartungshaltung aufkommt, und die Leitung der CBCA wird nicht müde, die Empfänger an der Basis davor zu warnen.

Es muss gezeigt werden, dass es die Selbsthilfe ist, die von außen ermutigt und unterstützt wird. Man kann davon ausgehen, dass die Suche nach finanzieller Autonomie, besser Selbstverantwortung, die auch den missionarischen Prinzipien der CBCA entspricht, dieser ermöglicht,  ohne Nachlass ihrer Mission im Kivu und über den Kivu hinaus nachzugehen.

Deshalb hoffe ich mit all meinen guten Wünschen auf eine gute 25-Jahr-Feier und ein langes Leben für die Kivu-Stiftung. Möge der Herr immer und überall die segnen, die an diesem guten Werk mitwirken!

Rév. Dr Samuel Ngayihembako Mutahinga

Président et Représentant Légal de la CBCA